Reisen als blinde oder sehbehinderte Person ist absolut möglich und kann unglaublich bereichernd sein. Mit der richtigen Vorbereitung, den richtigen Werkzeugen und der richtigen Einstellung können Sie neue Reiseziele selbstständig und selbstbewusst erkunden. Dieser Leitfaden enthält 10 praktische Reisetipps , die blinden und sehbehinderten Menschen (und ihren Begleitern) helfen, Reisen zu planen, sich in unbekannten Gegenden zurechtzufinden und die Reise zu genießen. Von technischen Tricks bis hin zu altmodischer Planung – diese Tipps konzentrieren sich auf Selbstbestimmung und Sicherheit. Egal, ob Sie ein erfahrener Abenteurer sind oder Ihre erste Soloreise planen – diese Einblicke helfen Ihnen, selbstbewusst und entspannt zu reisen.
1. Planen Sie im Voraus und informieren Sie sich über die Zugänglichkeit
Der wichtigste Schritt ist eine gründliche Planung. Informieren Sie sich frühzeitig (sogar mehrere Monate im Voraus) über die Barrierefreiheit Ihres Reiseziels . Informieren Sie sich über alle Aspekte Ihrer Reise, vom Transport bis zur Unterkunft, um Überraschungen zu vermeiden. Wichtige Punkte, die Sie recherchieren sollten, sind:
-
Unterkünfte: Bietet Ihr Hotel Zimmernummern in Brailleschrift, barrierefreie Aufzüge und Orientierungshilfe? Lesen Sie Bewertungen oder kontaktieren Sie das Hotel, um sicherzustellen, dass es Ihren Bedürfnissen entspricht.
-
Öffentliche Verkehrsmittel: Prüfen Sie, ob Busse, Züge oder U-Bahnen über akustische Durchsagen oder taktiles Leitsystem verfügen. Viele Städte veröffentlichen Leitfäden zur Barrierefreiheit im öffentlichen Nahverkehr.
-
Straßen und Navigation: Informieren Sie sich, ob Fußgängerüberwege über akustische Signale verfügen und ob taktile Karten oder Navigations-Apps für die Gegend verfügbar sind. Wenn Sie den Straßenverlauf und die Sehenswürdigkeiten im Voraus kennen, sind Sie bei Ihrer Ankunft sicherer.
2. Organisieren Sie Dokumente und Reiserouten für einen einfachen Zugriff
Wenn Sie Ihre Reiseinformationen übersichtlich halten, reduziert sich der Stress während der Reise. Viele blinde Reisende haben wichtige Dokumente sowohl in Papierform als auch digital dabei. Ein erfahrener Reisender empfiehlt beispielsweise: „Drucken Sie alles aus, einschließlich Flug-, Transfer-, Hotel- und Versicherungsdaten. Bewahren Sie diese zusammen mit Ihrem Reisepass, Ihren Kreditkarten und Bargeld in einer Reisebrieftasche auf. Tragen Sie diese immer bei sich .“ Gedruckte Bestätigungen sind hilfreich, wenn Sie Tickets oder Reservierungen schnell vorzeigen müssen.
Speichern Sie gleichzeitig alle wichtigen Informationen auf Ihrem Smartphone, um auch offline darauf zugreifen zu können – von Reiseplänen bis hin zu Notfallkontakten. Stellen Sie sicher, dass Dateien wie Fluginformationen oder Hoteladressen in einem zugänglichen Format (z. B. in großer Schrift oder in einer Notiz-App) gespeichert sind, falls Sie keinen Internetzugang haben. Es ist außerdem ratsam, Ihre Reiseroute oder Ihren aktuellen Standort mit einem vertrauenswürdigen Freund oder Familienmitglied zu teilen, damit jemand Ihre Pläne kennt und Ihnen bei Bedarf helfen kann.
3. Nutzen Sie verfügbare Reiseassistenzdienste (zu Ihren Bedingungen)
Nutzen Sie die kostenlosen Unterstützungsdienste für Reisende mit Behinderungen. Fluggesellschaften, Bahnhöfe und Busbahnhöfe verfügen oft über Personal, das Ihnen hilft, sich in den Terminals zurechtzufinden und Ihr Ziel problemlos zu erreichen. Denken Sie daran: Die Nutzung dieser Dienste liegt in Ihrer Entscheidung – sie sollen Sie unterstützen, nicht Ihre Unabhängigkeit einschränken. Beispielsweise sind Fluggesellschaften gesetzlich verpflichtet, blinden Passagieren beim Einsteigen, Umsteigen und beim Abholen des Gepäcks zu helfen, und können Sie nicht dazu verpflichten, mit einer Begleitperson zu reisen . Hier sind einige Unterstützungsmöglichkeiten, die Sie in Betracht ziehen sollten:
-
Besondere Betreuung am Flughafen: Fordern Sie bei Ihrer Flugbuchung besondere Betreuung an. Mitarbeiter holen Sie am Flughafen ab, begleiten Sie durch den Check-in, die Sicherheitskontrolle und zu Ihrem Gate und helfen Ihnen mit dem Gepäck. Viele Flughäfen bieten auch bevorzugte Sicherheitskontrollen für Menschen mit Behinderungen an, was den Ablauf beschleunigt .
-
TSA Cares und vergleichbare Programme: In den USA können Sie über TSA Cares Unterstützung für eine beschleunigte Sicherheitskontrolle organisieren. Andere Länder und Fluggesellschaften bieten ähnliche Programme an. Informieren Sie sich im Voraus über die Unterstützung für blinde oder sehbehinderte Reisende.
-
Hilfe an Bahn- und Busbahnhöfen: Wenn Sie mit dem Zug oder Bus anreisen, rufen Sie den Bahnhof an oder fragen Sie am Informationsschalter nach Hilfe. Das Personal kann Sie oft zum richtigen Bahnsteig oder zur richtigen Haltestelle begleiten. Scheuen Sie sich nicht, den Schaffner oder Mitreisende zu fragen, wenn Sie Hilfe bei der Suche nach Ihrem Sitzplatz oder beim Aussteigen benötigen.

4. Verlassen Sie sich auf Ihre Mobilitätstools und -fähigkeiten
Ihre Mobilitätshilfen – ob Blindenstock oder Blindenhund – sind Ihre besten Freunde auf Reisen. Diese Hilfsmittel erweitern Ihre Sinne und geben Ihnen das Selbstvertrauen, selbstständig die Umgebung zu erkunden. Ein Blindenstock erkennt beispielsweise nicht nur Hindernisse und Bordsteine, sondern signalisiert anderen auch, dass Sie eine Sehbehinderung haben, wodurch diese hilfsbereiter und aufmerksamer werden können. (In unserem Blindenstock-Ratgeber finden Sie ausführliche Tipps zur Verwendung und Auswahl des Blindenstocks.) Gute Orientierungs- und Mobilitätsfähigkeiten, wie die Nutzung akustischer Signale und die mentale Erfassung neuer Orte, sind bei der Navigation in einer unbekannten Stadt von großem Nutzen.
Viele erfahrene blinde Reisende sagen, ihr Gehstock sei der Schlüssel zu ihrer Freiheit auf der Straße. Ein Alleinreisender drückte es so aus: „ Meine Sehbehinderung hindert mich nicht am Reisen – solange ich meinen weißen Gehstock habe. “ Mit dem richtigen Training und Vertrauen in die eigene Mobilität können Sie praktisch überall alleine hingehen. Vertrauen Sie Ihrem Gehstock (oder Hund), üben Sie Ihre Techniken und gehen Sie mit dem Wissen voran, dass Sie die nötigen Hilfsmittel haben, um Ihren Weg zu finden.
5. Bereiten Sie Ihren Blindenhund auf die Reise vor (falls zutreffend)
Reisen mit einem Blindenhund erfordern besondere Planung, damit Ihr vierbeiniger Begleiter sicher und glücklich ist. Wenn Sie einen Assistenzhund nutzen, beachten Sie Folgendes:
-
Informieren Sie sich über die Vorschriften und Unterlagen: Informieren Sie sich über die Bestimmungen für Blindenführhunde an Ihrem Reiseziel und bei Ihrer Fluggesellschaft. Die Richtlinien variieren weltweit stark – manche Länder verlangen spezielle Gesundheitszeugnisse oder sogar Quarantänemaßnahmen für einreisende Tiere . Kontaktieren Sie Botschaften oder Konsulate im Voraus, um zu klären, welche Dokumente Sie benötigen. Informieren Sie sich auch über die Vorschriften der Fluggesellschaften (in den USA müssen Fluggesellschaften Blindenführhunde mit den entsprechenden Formularen des Verkehrsministeriums befördern).
-
Packen Sie ausreichend Futter und Vorräte ein: Bringen Sie ausreichend Hundefutter und Medikamente für die gesamte Reise und etwas mehr mit. Es empfiehlt sich, das Hundefutter in verschließbaren Beuteln oder Behältern vorzuportionieren (das hält es frisch und erleichtert die Flughafenkontrolle) . Vergessen Sie nicht faltbare Wassernäpfe, Kotbeutel und andere Dinge wie eine Lieblingsdecke oder ein Lieblingsspielzeug.
-
Planen Sie Ruhe und Entspannung ein: Informieren Sie sich über die Ruhezonen in Flughäfen oder Verkehrsknotenpunkten – viele haben spezielle Plätze für Assistenztiere. Informieren Sie das Personal bei Flügen oder langen Fahrten über Ihren Blindenhund, damit Sie dort Platz nehmen können, wo Ihr Hund bequem liegen kann. Planen Sie während Ihrer Reise regelmäßige Pausen ein, damit Ihr Hund sich strecken, erleichtern und in der neuen Umgebung entspannt bleiben kann.
6. Nutzen Sie barrierefreie Technologien und Apps zur Navigation
Ihr Smartphone kann eine Ihrer wichtigsten Reisehilfen sein. Barrierefreiheits-Apps und -Funktionen helfen Ihnen bei der Navigation, erkennen Objekte und erhalten Echtzeit-Hilfe. Viele kostenlose Apps für Blinde bieten Funktionen wie Objekterkennung, akustische Navigationshinweise und die Verbindung zu sehenden Helfern. Installieren und testen Sie vor Ihrer Reise die Tools, die Ihren Bedürfnissen am besten entsprechen. Hier sind einige Technologien, die Sie in Betracht ziehen sollten:
-
GPS- und Navigations-Apps: Nutzen Sie Navigations-Apps, die Wegbeschreibungen mit Audio-Feedback liefern. Google Maps und Apple Maps bieten umfassende VoiceOver-Unterstützung – und Sie können Karten vorab offline herunterladen, sodass Sie auch ohne Internetverbindung die Orientierung behalten. Spezielle Apps für Blinde (wie Lazarillo oder BlindSquare ) bieten zudem zusätzliche akustische Hinweise zur Umgebung.
-
Apps für visuelle Unterstützung: Wenn Sie Hilfe beim Lesen von Schildern oder beim Suchen von Gegenständen benötigen, verbinden Sie Apps wie Be My Eyes oder Aira per Video mit einem sehenden Assistenten . Ein Freiwilliger (oder ein professioneller Mitarbeiter mit Aira) kann Ihnen in Echtzeit beschreiben, was um Sie herum passiert – praktisch, um sich in einem belebten Bahnhof zurechtzufinden oder eine Speisekarte zu lesen.
-
Weitere nützliche Tools: Nutzen Sie Apps für spezifische Aufgaben. Ein Währungsidentifikator gibt den Wert einer Banknote an – ideal für unbekannte Währungen. Übersetzungs-Apps können fremdsprachige Texte auf Schildern oder Speisekarten vorlesen. Und OCR-Tools (optische Zeichenerkennung) (wie Seeing AI ) wandeln gedruckten Text in Sprache um, was für Terminpläne, Broschüren und andere Dokumente unterwegs nützlich ist.

7. Bewahren Sie Ihr Telefon sicher und in Reichweite auf
Smartphones sind für Navigation und Kommunikation unverzichtbar. Daher sollten Sie Ihr Gerät sicher aufbewahren und unterwegs einfach bedienen können. Auf Reisen ist es nicht immer ideal, das Telefon vor sich zu halten – es könnte Ihnen aus der Hand rutschen oder unerwünschte Aufmerksamkeit erregen. Überlegen Sie stattdessen, wie Sie Ihr Telefon nutzen können, während es sicher in Ihrer Tasche bleibt. Mit dem Hable One (einer Braille-Tastatur im Taschenformat) und dem Hable Easy (einem einfachen Controller mit acht Tasten) können Sie Ihr Smartphone beispielsweise steuern, ohne den Bildschirm berühren zu müssen. Mit einem Gerät wie dem Hable können Sie Nachrichten schreiben, Apps steuern und durch Menüs navigieren, während Ihr Telefon verstaut bleibt. So ist die Wahrscheinlichkeit geringer, dass Sie das Telefon fallen lassen oder es Ihnen gestohlen wird, und Sie schützen Ihre Privatsphäre, da andere nicht auf Ihren Bildschirm schauen können.
Wenn ein spezielles Gerät nicht das Richtige für Sie ist, können Sie Ihr Telefon dennoch mit einem Armband oder einer Handy-Lanyard sichern und Sprachbefehle oder Ohrhörer für die Freisprechfunktion aktivieren. Ziel ist es, Unfälle zu vermeiden und Ihr Telefon jederzeit griffbereit zu haben, ohne es unnötig preiszugeben.
8. Planen Sie für unerwartete Situationen (Sicherheitsnetze)
Selbst die besten Pläne können einmal schiefgehen. Bereiten Sie daher einige Backups für Überraschungen vor. Ein wenig Voraussicht hilft Ihnen, sicher zu bleiben und Ihre Reise mit minimalen Unterbrechungen fortzusetzen, falls etwas schiefgeht:
-
Nehmen Sie Ersatz für Ihre Gehhilfe mit: Wenn Sie einen Blindenstock benutzen, packen Sie einen Ersatzstock ein, falls Ihr Standardstock kaputtgeht oder verloren geht (das kommt vor!) . Teleskopstöcke lassen sich klein zusammenfalten und leicht als Ersatz im Gepäck verstauen. Wenn Sie einen Blindenhund haben, nehmen Sie für den Fall der Abnutzung zusätzliche Geschirrteile oder eine Ersatzleine mit.
-
Nehmen Sie einen Ersatzakku mit: Ihr Handy ist wahrscheinlich Ihre Lebensader für Navigation und Kommunikation. Lassen Sie es also nicht im Notfall leer werden. Nehmen Sie ein tragbares Ladegerät oder einen Ersatzakku mit. Das kann lebensrettend sein – besonders, wenn Sie Ihr Handy für Mitfahr-Apps oder GPS benötigen. Achten Sie darauf, dass Ihre Powerbank geladen ist und in Ihrer Tagestasche verstaut ist.
-
Notfallinformationen griffbereit halten: Notieren oder speichern Sie wichtige Informationen an einem leicht zugänglichen Ort. Dazu gehören Notfallkontakte, Ihre Hoteladresse und eine kurze Notiz zu Ihrer Sehbehinderung (falls jemand anderes sie im Notfall lesen muss). Eine laminierte Karte mit diesen Informationen in Ihrer Brieftasche oder eine Notiz auf dem Sperrbildschirm Ihres Telefons kann von unschätzbarem Wert sein, wenn Sie sich an einem unbekannten Ort befinden und Hilfe benötigen.
9. Neue Erfahrungen und Abenteuer erleben
Beim Reisen geht es darum, Neues zu erleben – das gilt für blinde Reisende genauso wie für alle anderen. Scheuen Sie sich nicht vor Abenteuern, nur weil sie zunächst visuell orientiert erscheinen. Mit etwas Anpassung oder Anleitung können Sie an fast jeder Aktivität teilnehmen, vom Tandem-Fallschirmspringen bis zum Besuch eines Museums mit taktilen Ausstellungen. Es gibt Organisationen und Reiseunternehmen, die sich auf barrierefreie Abenteuerreisen spezialisiert haben, aber Sie können auch Ihre eigenen Abenteuer organisieren, indem Sie den Aktivitätsanbietern Ihre Wünsche mitteilen.
Beispielsweise ermöglichen adaptive Sportprogramme weltweit Aktivitäten wie Skifahren, Surfen und sogar Tauchen. Eine blinde Reisende, die in Mosambik das Tauchen ausprobierte, beschrieb das Unterwassererlebnis als ein Fest für die Sinne – sie liebte das „Knistern“ des Korallenriffs, das sie umgab. Ihre wichtigste Lektion war, ihrem Guide zu vertrauen und sich auf die nicht-visuellen Eindrücke zu konzentrieren, was den Tauchgang unglaublich lohnend machte. Fazit: Schließen Sie kein Erlebnis automatisch aus . Vielleicht entdecken Sie, dass eine vermeintlich visuelle Attraktion wunderbare Geschmäcker, Klänge und Texturen bietet, die bleibende Erinnerungen schaffen.
10. Bleiben Sie zuversichtlich, bitten Sie bei Bedarf um Hilfe und genießen Sie die Reise
Denken Sie daran, dass eine positive Einstellung eines Ihrer wirksamsten Reisemittel ist. Übung macht den Meister – beginnen Sie vielleicht mit einer kurzen Reise, um sich wohlzufühlen, und wagen Sie sich dann an größere Abenteuer. Reisen Sie in Ihrem eigenen Tempo und vergleichen Sie sich nicht mit sehenden Reisenden. Vielleicht machen Sie manche Dinge anders, und das ist völlig in Ordnung.
Scheuen Sie sich nicht, für sich selbst einzutreten und um Hilfe zu bitten, wenn Sie sie brauchen. Hilfe anzunehmen schränkt Ihre Unabhängigkeit nicht ein. Ein blinder Reisender erklärte: „Die Wahrheit ist, dass nicht immer jemand bei mir sein wird, und ich brauche auch niemanden. Wenn ich Hilfe brauche, werde ich darum bitten. “ Ob Sie nun ein Flugbegleiter bitten, Ihnen Ihren Sitzplatz zu zeigen, oder einen Einheimischen nach dem Weg fragen – wenn Sie Ihre Hilfe ansprechen, erhalten Sie die Unterstützung, die Sie brauchen, um Ihre Reise in vollen Zügen zu genießen.
Genieße vor allem die Reise. Beim Reisen geht es darum, das Unbekannte zu entdecken und dich mit der Welt um dich herum zu verbinden. Du wirst wahrscheinlich unglaubliche Gastfreundschaft entdecken und unterwegs neue Freunde finden. Mit der richtigen Vorbereitung und Einstellung gibt es keinen Grund, warum du die Welt nicht nach Herzenslust erkunden kannst. Also pack deine Koffer, vertraue deinen Fähigkeiten und hab Spaß – du schaffst das!
Häufig gestellte Fragen
Kann eine blinde oder sehbehinderte Person sicher alleine reisen?
Ja. Mit guter Vorbereitung und den richtigen Hilfsmitteln können blinde und sehbehinderte Menschen absolut sicher alleine reisen. Gesetze schützen Ihr Recht auf unabhängiges Reisen, und viele blinde Reisende erkunden täglich allein die Welt mit Gehstöcken, Blindenhunden, Technologie und sicherer Planung.
Welche unterstützende Technologie hilft blinden Reisenden am meisten?
Smartphones sind dank GPS-Navigations-Apps, kamerabasierten Apps und Sprachassistenten äußerst hilfreich. Viele Menschen nutzen zudem eine Bluetooth-Braille-Tastatur oder einen Controller (wie Hable One), um ihr Telefon zu bedienen, ohne auf den Bildschirm schauen zu müssen. Darüber hinaus können Tools wie sprechende GPS-Geräte oder digitale Audio-Reiseführer in manchen Situationen hilfreich sein.
Wie erhalte ich als Blinder Hilfe an Flughäfen oder Bahnhöfen?
Flughäfen und Umsteigebahnhöfe bieten spezielle Unterstützungsdienste für Menschen mit Behinderungen. Sie können bei der Buchung oder am Kundenservice Hilfe anfordern. Die Mitarbeiter begleiten Sie durch die Sicherheitskontrolle, bringen Sie zu Ihrem Gate oder Bahnsteig und helfen Ihnen beispielsweise bei der Sitzplatzsuche oder der Gepäckausgabe. Fragen Sie einfach – wir helfen Ihnen gerne weiter.
Gibt es Reisegruppen oder Touren für blinde Reisende?
Ja, es gibt spezialisierte Reiseveranstalter, die Reisen für blinde und sehbehinderte Reisende organisieren (oft mit sehenden Reiseleitern). Beispiele sind Traveleyes und andere. Sie müssen aber keine spezielle Reisegruppe nutzen – viele blinde Reisende nehmen an regulären Touren teil oder reisen unabhängig. Es hängt von Ihrem Komfortniveau ab.
Welche schnellen Tipps gibt es für blinde Menschen, die an einen neuen Ort reisen?
Ein paar kurze Tipps: Informiere dich im Voraus über die Erreichbarkeit der Gegend (Verkehr, Unterkünfte); nimm eine Notizkarte mit deiner Zieladresse mit (falls du sie jemandem zeigen musst); lade Offline-Karten auf dein Handy herunter und gehe die Dinge in deinem eigenen Tempo an. Plane zusätzliche Zeit ein, um Stress zu vermeiden, und halte für alle Fälle immer einen Plan B bereit (z. B. einen Ersatzstock oder ein tragbares Ladegerät).
Für blinde und sehbehinderte Reisende sind Planung und Selbstvertrauen entscheidend.